„Mit Kreditgebern auf Augenhöhe verhandeln.“

Carl-Dietrich Sander
Praxisleitfaden zur Bankenkommunikation für Unternehmer und Berater
nwb-Verlag 2012, 368 Seiten, 34,80 Euro

Nicht nur die Kommunikation mit der Bank wird von diesem hervorragenden Werk abgehandelt, sondern eigentlich alles, was ein Mittelständler über Finanzierung wissen muss. Sehr gut verständlich liefert der Autor, der früher selbst als Banker tätig war, eine „Gebrauchsanweisung Bank“, die ich in dieser praxisgerechten und zugleich fundierten Form auf dem Büchermarkt noch nicht gesehen habe. Wer wissen will, wie man an Finanzierungen kommt und warum viele Finanzierungsanträge abgelehnt werden, muss es (vorher !)lesen. Für Berater in diesem Feld ist es eine absolute Pflichtlektüre. Leider werden vor allem von Steuerberatern immer wieder gravierende Fehler begangen, die vermeidbar wären, wenn man die Inhalte dieses Buches kennt und umsetzt und dann weiß, wie Banken denken und entscheiden.

Das Buch ist inzwischen in einer zweiten, überarbeiteten Auflage erschienen.

„Hotelbauten“

Manfred Ronstedt/Tobias Frey
Handbuch und Planungshilfe
2. bearbeitete und erweiterte Auflage, 328 Seiten, über 200 Abb., 98 Euro

Was hat die Hotellerie mit der Autobranche zu tun, was haben Hotels mit Autos gemein? Anschauliche Antworten bis ins Detail geben Manfred Ronstedt und Tobias Frey, zwei erfahrene Hotelplaner mit Projekterfahrungen von Itzehoe bis Sotschi, auf mehr als 300 großformatigen Seiten mit zahlreichen Bildern und Zeichnungen. Leicht verständlich und ohne die bei Architekten oft nervende Abgehobenheit schildern sie, wie ein Hotel attraktiv und wirtschaftlich geplant wird und welche Fehler dabei immer wieder passieren. Sieben Vorbilder, vom Adlon bis zu Motel One, bilden die Einleitung, bevor es über den „Weg zum Hotelkonzept“ zu den „Stufen der Gebäudeplanung“ in die fachlichen Details geht. Das Kapitel „Kostenoptimierung“ gibt wesentliche Hinweise für eine in Bau und Betrieb wirtschaftliche Hotelimmobilie. Von der Platzierung von Betten über Feng Shui und die Ausstattung von Bädern bis zur Anzahl der Steckdosen, jeweils differenziert für alle Hotelkategorien von zwei bis fünf Sternen, findet jeder Hotelbereich, von der Tiefgarage bis zu den Hotelfluren Beachtung. Selbst die Planungsanforderungen des Housekeeping werden nicht ausgespart. Etwas knapp fällt lediglich das Kapitel „Wellnessbereich“ aus, sicherlich auch ein spezielles Thema, zumal die Autoren ihr Werk vor allem für Planer, Entwickler, Bauherren und Betreiber von Stadthotels verfasst haben. Im Abschnitt „Sonderthemen“ werden wichtige Bereiche des Gefahrenmanagements, der barrierefreien Planung, der Gebäudeunterhaltung und des Umbaus von Altbauten behandelt. Nützliche Checklisten komplettieren dieses gemessen an seinem Nutzwert überaus preisgünstige Werk, das in Deutschland bisher einzigartig ist und für jeden, der sich mit Hotelinvestitionen auch im Bestand beschäftigt, einen ausgezeichneten Return on Invest garantiert.

„Unternehmenssanierung“

Herausgeber: Leoprechting
Unternehmenssanierung: Krisenberatung, Branchenbesonderheiten, Checklisten
NWB-Verlag, 2010, 470 Seiten, 129 Euro

Der „Hausverlag der Steuerberater““ liefert mit diesem Werk nicht nur 470 DIN-A4-Seiten, sondern auch einen praktischen Online-Zugang für eine digitale Version mit Recherchefunktionen. Sehr ausführlich und dabei übersichtlich werden Sanierungsstrategien, deren Teilaspekte sowie Checklisten dargelegt. Schade nur, dass die Listen nicht als Excel-Dateien zum Export zur Verfügung stehen. Praxisgerecht, detailliert, fundiert und gut strukturiert werden alle Aspekte der Sanierung eines Unternehmens behandelt, auch komplizierte juristische Fragestellungen. Die Rolle der Banken, der Insolvenzverwalter und Interim Manager wird ebenfalls beleuchtet. Besonders nützlich sind die Hinweise auf die Aspekte der Kommunikation in der Unternehmenskrise gegenüber internen und externen Betroffenen. Zahlreiche Fallstudien stellen den Bezug zur Sanierungspraxis anschaulich her.

Drei Branchen, darunter das Gastgewerbe, werden mit ihren Besonderheiten von Spezialisten ausführlicher behandelt. Hier werden vor allem die wesentlichen Krisenursachen benannt, wobei der Aspekt der Kennzahlen etwas kurz geraten ist. Dankbar ist die Betonung der begrenzten Aussagekraft von Hotelbetriebsvergleichen vor allem für branchenfremde Berater zu werten.

Das Buch ist vor allem für Berater in der Unternehmenssanierung geschrieben, bietet jedoch auch dem betriebswirtschaftlich Interessierten, dem Banker und nicht zuletzt dem betroffenen Unternehmer einen verständlichen Einblick in alle Arbeitsbereiche, Möglichkeiten und Grenzen der Unternehmenssanierung. Es nimmt manchem Leser auch etwas von dem Schrecken, den Sanierungsberatung regelmäßig verbreitet, indem es die Thematik transparent und verständlich macht. Bemerkenswert auch das zweiseitige letzte Kapitel „Fazit und Ausblick“, in dem in lockerer Form Episoden aus der Sanierungspraxis geschildert werden. Sie belegen, dass Sanierer (meistens) auch Menschen sind.

Keine leichte Kost, aber mit diesem Werk spannend, sachlich und informativ aufbereitet, eine große Hilfe für Berater und Betroffene, eine Lücke auf dem einschlägigen Buchmarkt.

„Immer richtig miteinander reden“

Junfermann-Verlag, 10,50 Euro

„Immer richtig miteinander reden“ heißt das Buch von Rainer Schmidt mit dem Untertitel „Transaktionsanalyse im Alltag“. Der Autor hat als Unternehmer nach Lösungsmöglichkeiten für interne Kommunikationsprobleme in seiner Firma gesucht und gibt mit diesem Buch einen auch für Laien schnell begreifbaren Einstieg in eine Methode, in kurzer Zeit sowohl emotionales als auch intellektuelles Verständnis für sich und andere zu erlangen und damit Voraussetzungen zu schaffen, um zwischenmenschliche Beziehungen gerade im Berufsleben zu verstehen und zu verbessern.

„Interim Management: Top-Kräfte auf Zeit“

Vera Bloemer
Berlin-Regensburg 2003
Metropolitan Verlag, 192 Seiten, 24,95 Euro
ISBN 3-89623-309-2

Das Buch ist eine schnell zu verarbeitende und doch umfassende Information über alle Aspekte des Interim Management, seine Möglichkeiten und Grenzen, inkl. der wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte für beide Seiten. Für „beide Seiten“, Unternehmen wie Interim Manager, eine lohnende Investition; ein Buch, das hoffentlich dazu beiträgt, dieser Arbeitsform in der modernen Wirtschaft auch in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. Kritisch allenfalls zu bewerten die etwas starre Abgrenzung zur klassischen Unternehmensberatung, die sich schon längst davon verabschiedet hat (bzw. haben sollte), nur mehr oder weniger kluge Konzepte zu verfassen und die Umsetzung den „Praktikern“ allein zu überlassen.